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Über das mindER-Projekt

Im Rahmen des Forschungsprojekts mit dem Titel "mindER – Habituelle Emotionsregulation bei psychischen Beeinträchtigungen" ("mind" steht für Psyche, "ER" für Emotionsregulation) werden verschiedene Online-Studien durchgeführt, die sich alle mit dem alltäglichen Umgang mit Gefühlen befassen, jedoch auf unterschiedliche Formen psychischer Beeinträchtigung ausgerichtet sind.

Die Regulation von Emotionen, also der Umgang mit Gefühlen, stellt eine für das tägliche Leben wesentliche kognitiv-emotionale Fähigkeit des Menschen dar. In welcher Weise mit verschiedenen Emotionen umgegangen wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Schwierigkeiten mit der Regulation von Emotionen werden häufig mit psychischen Beeinträchtigungen in Verbindung gebracht (vgl. Campbell-Sills & Barlow, 2007; Gross, 2013; Gross & Jazaieri, 2014; Gross & Muñoz, 1995; Jazaieri, Urry, & Gross, 2013; Kring, 2001; Linehan, Bohus, & Lynch, 2007). Emotionale Dysregulation ist nach der American Psychiatric Association (1994) ein wesentlicher Faktor bei verschiedensten Formen psychischer Beeinträchtigung bzw. Störung.
Prozesse der Emotionsregulation bzw. verschiedene Strategien der Emotionsregulation können je nach Kontext mehr oder weniger positive bzw. negative Auswirkungen haben. Eine "funktionale" Emotionsregulation bezieht sich daher auf den flexiblen Einsatz verschiedener Strategien, der sich nach dem jeweiligen Kontext, in dem eine Emotion auftritt, und den individuellen Zielen richtet (Bonanno, Papa, Lalande, Westphal & Coifman, 2004; Diamond & Aspinwall, 2003).

Relevanz und Ziel des vorliegenden Forschungsprojekts:
Wenn man am besten über ein Repertoire von verschiedenen Strategien verfügen und die Fähigkeit besitzen sollte, flexibel je nach Situation eine geeignete Form der Emotionsregulation auszuwählen, so ist es Aufgabe der Forschung, nicht nur eine bestimmte Strategie zu untersuchen, sondern den Blick auf verschiedene Facetten des Umgangs mit Gefühlen zu richten. Aufgrund der hohen Relevanz der Emotionsregulation für Entwicklung und Aufrechterhaltung bzw. als Konsequenz psychischer Störungen, ist der Untersuchung von Emotionsregulation bei von psychischen Beeinträchtigungen betroffenen Personen besondere Bedeutung beizumessen. Da in bisherigen Studien bezüglich psychischer Störungsbilder unterschiedliche Messinstrumente zur Erfassung der Emotionsregulation eingesetzt wurden, ist die Vergleichbarkeit der verfügbaren Befunde eingeschränkt. So ist es vorrangiges Ziel des aktuellen Forschungsprojekts, die habituelle Emotionsregulation an Stichproben von Betroffenen verschiedener psychischer Störungen mittels einer Batterie valider und reliabler Fragebögen zu erfassen, um dadurch mehrere Personengruppen hinsichtlich des Einsatzes von Strategien zum Umgang mit Emotionen vergleichen zu können.

In den verschiedenen Online-Studie des vorliegenden Forschungsprojekts interessieren wir uns für die persönlichen Empfindungen Betroffener. Von besonderem Interesse ist, wie diese im Alltag mit negativen und positiven Gefühlen und Gedanken umgehen.

Das mindER-Projekt wurde für die ersten ab dem Jahr 2014 durchgeführten Studien sowie erneut im Jahr 2017 von der Ethikkommission der Universität Wien genehmigt.

Hinweis:
Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass am Ende der jeweiligen Befragung keine Diagnose(n) ausgegeben wird/werden. Die Befragung dient rein wissenschaftlichen Zwecken, um mehr Erkenntnisse bezüglich der jeweiligen Störungsbilder zu gewinnen, die langfristig in die Entwicklung effektiver psychologischer Behandlungsbausteine münden sollen. Zudem möchten wir explizit erwähnen, dass die Teilnahme an der Studie keine psychologische Beratung darstellt bzw. diese keinesfalls ersetzt.

Datenschutz:
Daten, die in den Studien durch Beantworten der Fragen an unseren Server schicken, werden streng vertraulich behandelt, sind anonym und enthalten keinerlei Informationen, mit denen man eine Person identifizieren könnte. Die Daten dienen ausschließlich wissenschaftlichen Zwecken, werden nicht an Dritte weitergegeben und nicht kommerziell genutzt.

Literatur
American Psychiatric Association. (1994). Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (4th ed.). Washington, DC: Author.
Bonanno, G. A., Papa, A., Lalande, K., Westphal, M., & Coifman, K. (2004). The importance of being flexible: The ability to both enhance and suppress emotional expression predicts long-term adjustment. Psychological Science, 15, 482–487.
Campbell-Sills, L., & Barlow, D. H. (2007). Incorporating emotion regulation into conceptualizations and treatments of anxiety and mood disorders. In J. J. Gross (Ed.), Handbook of emotion regulation (pp. 542–559). New York, NY: Guilford.
Diamond, L. M., & Aspinwall, L. G. (2003). Emotion regulation across the life span: An integrative perspective emphasizing self-regulation, positive affect, and dyadic processes. Motivation and Emotion, 27, 125–156.
Gross, J. J. (2013). Emotion regulation: Taking stock and moving forward. Emotion, 13, 359–365.
Gross, J. J., & Jazaieri, H. (2014). Emotion, emotion regulation, and psychopathology: An affective science perspective. Clinical Psychological Science, 2, 387–401.
Gross, J. J., & Muñoz, R. F. (1995). Emotion regulation and mental health. Clinical Psychology: Science and Practice, 2, 151–164.
Jazaieri, H., Urry, H., & Gross, J. J. (2013). Affective disturbance and psychopathology: An emotion regulation perspective. Journal of Experimental Psychopathology, 4, 584–599.
Kring, A. M. (2001). Emotion and psychopathology. In J. J. Mayne & G. A. Bonanno (Eds.), Emotions: Current issues and future directions (pp. 337–361). New York, NY: Guilford.
Linehan, M. M., Bohus, M., & Lynch, T. R. (2007). Dialectical behavior therapy for pervasive emotion dysregulation. Theoretical and practical underpinnings. In J. J. Gross (Ed.), Handbook of emotion regulation (pp. 581–605). New York, NY: Guilford.

 

 
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